Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

ONBC: Crash, Burn & Cry (Review)

Artist:

ONBC

ONBC: Crash, Burn & Cry
Album:

Crash, Burn & Cry

Medium: CD
Stil:

Dream Pop

Label: Crunchy Frog/Soulfood
Spieldauer: 35:55
Erschienen: 05.06.2015
Website: [Link]

ONBC haben sich aus dem OLIVER NORTH BOY CHOIR initialisiert und „Crash, Burn & Cry“ ist das erste Album des dänischen Quartetts, eindeutig kein Debüt von absoluten Anfängern. Es wird eine schaurig-schöne Dream Pop-Version gespielt, stimmlich getragen von den Sängerinnen Camilla Florentz und Tanja Forsberg-Simonsen, während die Männer für die Instrumente zuständig sind. Nein, wir greifen den morschen ABBA-Zaunpfahl des Presse-Infos nicht auf, zudem Florentz und Forsberg-Simonsen noch an Bass und Synthies zu hören sind.

Filigran, aber nachdrücklich in Gitarre- und Bassspiel, mit recht weit nach hinten gemischten Drums, die trotzdem für satten Rückhalt sorgen, gruppiert sich die freundliche und ätherische Musik im Umfeld der Heavenly Voices im Gefolge der COCTEAU TWINS und THIS MORTAL COILs ein und viel dichter noch bei David Lynchs Muse JULEE CRUISE („One of These Days, Pt. 1 + 2“).
Wobei der Tasteneinsatz ein ums andere Mal prägnanter und psychedelischer ist als bei den genannten Verweisen und sich als eines der Highlights des nonchalanten Albums entpuppt.

Zurückhaltung ist hier eine Stärke; die leisen, unpathetischen Melodien brauchen ein bisschen Zeit um ihre Wirkung zu zeigen, die sanften Stimmen am Rand der Brüchigkeit becircen den Hörer durch vorgebliche Harmlosigkeit und jubeln ihm dabei gerne schleichend heimtückische Lyrics unter. Mehrere Oktaven Stimmumfang würden die ätherische Atmosphäre der Songs eh kaputtmachen.

Manchmal wird mit betörenden Folk (das wunderhübsche „Classic“) geliebäugelt oder in Slow Motion, mit Blick nach unten, auf einer schmucken Soundwelle gesurft („Copenhagen“). Ebenfalls kann es mit Nachdruck ein bisschen forscher werden („Brother“). Doch letztlich bleibt die ganze Produktion in einem tagträumerischen Schwebezustand, dem jede hymnische Aufwallung fremd ist. Weswegen der Weg in den Pop-Olymp noch nicht angetreten wird. Aber als nachtschattige Engtanzeinlage auf der nächsten Garagenparty macht sich „Crash, Burn & Cry” verdammt gut.

FAZIT: Zwei Anläufe braucht’s, dann haben sich die heimeligen Songs festgesetzt und die kleinen Besonderheiten wie die Ray Manzarek-im-Schlafwandler-Modus-Orgel oder eine schnurrige Pfeifeinlage für Freude gesorgt. Zwischen JULEE CRUISE und den CARDIGANS fühlen sich ONBC sichtlich wohl. So does the listener.

Jochen König (Info) (Review 4273x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Railing
  • White Trash
  • Call It What You Want
  • The Warehouse
  • Classic
  • One of These Days, Pt. 1
  • Brothers
  • Knocked Out
  • Copenhagen
  • One of These Days, Pt. 2 (
  • Musicians

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!